Kopf
Der Labrador hat im Grunde nur 3 Gedankengänge im Kopf. Vor jeder Bewegung stellt sich ein Vertreter dieser Rasse folgende Fragen:
Kann ich es freundlich begrüßen?
Kann ich es essen?
Kann ich damit spielen?
Charakter – Distanzlosigkeit
Der Labrador liegt immer und überall maximal im Weg und kann dabei deutlich mehr Raum einnehmen, als ihm größenmäßig zusteht.
Er kann dabei immense Mengen an Haar verlieren (auch direkt nach dem Bürsten), wobei dies immer mit einem ihm stets zu eigenen Charme einhergeht.
Der Labrador beachtet Fremde draußen nicht – außer man verlässt sich darauf, dass er Fremde nicht beachtet.
Der Labrador hat einen ausgeprägten Sinn für Humor. Leider. Bei Festivitäten und Feierlichkeiten hat er die Lage stets im Griff und ist sich nicht zu fein, Mittelpunkt sowie Clown der Veranstaltung zu sein. Er hat zudem eine große Begabung dafür, den Augenblick zu finden, in dem man seinen Menschen maximal blamieren kann.
Der Glaube, dass Labradore mit zunehmendem Alter vernünftiger werden, ist falsch.
Labradore schätzen Ansprache und ungeteilte Aufmerksamkeit. Darum stupsen sie einen besonders gern mit der Nase an den Arm, auch wenn man in der Hand eine volle Tasse Kaffee hat.
Wesen
Der Labrador verfügt über eine perfekt arbeitende innere Uhr – an Tagen, an denen seine Menschen ausschlafen können, wird ab Sechs permanent der Schlafplatz gewechselt, laut geseufzt, Pfoten geleckt und mit der Rute der Teppich geklopft. An Tagen, an denen sein Chef früher raus muss, wird so lange auf dem Schlafplatz gepennt, bis sein Mensch fertig angezogen an der Tür steht.
Labradore haben eine ganz, ganz andere Vorstellung von „wohlriechend“ als ihre Menschen.
Sie können durch hohes juchzendes Jaulen ihrer Begeisterung Ausdruck verleihen: es gibt unter ihnen recht viele Exemplare, die in ihrer Freude über menschliche und tierische Bekannte zu Gesangeskünstlern werden! – Für Uneingeweihte klingt dieses Freudengejohle allerdings eher, als hätten sie den Hund in die Backe gekniffen. Vorsicht also vor dem Tierschutzverein!
Gang und Bewegung
Ein auf einem tausend Hektar großen Feld herumtobender Labrador wird mit größter Akkuratesse in den Knien seines Besitzers bremsen und versuchen, ihn so auf dem Boden der Tatsachen zu halten.
Labradore können vorsichtig spielen. Sie ziehen es aber vor, das nicht zu tun.
Fell und Farben
Den Labrador gibt es in drei Farbschlägen: Schwarz, Braun und Gelb. Wenn er richtig Spaß im Modder hatte, kann man die Farbschläge allerdings kaum auseinanderhalten. Insbesondere bei Wind und Wetter wird sich durchs Unterholz gesuhlt, wie ein besoffenes Wildschwein.
Labradore haben ein praktisch selbstreinigendes Fell. Diese Tatsache ermächtigt sie im gleichen Zuge dazu, täglich und bei jeder Witterung in den dreckigsten und schlammigsten Tümpeln, Pfützen, Bächen und Seen zu baden. Die selbstreinigende Funktion erweitert sich jedoch nicht auf die unmittelbare Umgebung eines Labradors.
Ein eleganter, klitschnasser Labrador zieht es grundsätzlich vor, sich an den Beinen seines Menschen zu trocknen.
Pfoten
Die Pfoten sind rundlich, kräftig und kompakt und können große Dreckabdrücke auf heller Kleidung und frisch geputztem Boden hinterlassen.
Rute
Der freudige Rutenschlag eines Labradors kann aus einem schönen Heim in Kürze eine Bruchbude zaubern. Der Aktionsradius eines schwanzwedelnden Labradoriten ist gleich Körperlänge multipliziert mit 5.
Ernährung
Alle Labradore bekommen nie genug Futter. Sie zeichnen sich durch einen brachialen Fresstrieb aus. Reduziert man diätbedingt die Futtermenge, stillt der Labrador seinen Hunger mit Dingen, die er beim Gassigehen oder im Garten findet (Gras, Kot, Stöckchen, Abfall, Spielzeug). Er ist sozusagen Selbstversorger.
Der Labrador folgt seinem Alphatier bedingungslos überall hin – es sei denn, irgendjemand anderes isst gerade Kuchen oder etwas anderes Leckeres und geht dabei in die andere Richtung.
Der Labrador verfügt über „will to please“, leidet jedoch unter temporärer Taubheit, wenn es um die Ausführung von aus seiner Sicht zweitrangigen Befehlen geht. Ansonsten hört der Labrador über größte Distanzen, über mehrere Stockwerke hinweg, wenn z.B. die Tür zum Kühlschrank, die Leckerlischublade oder eine Keksdose geöffnet wird. Der Labrador liebt es, abends in der guten Stube auf dem Sofa fernzusehen, wobei er hier auch großfamilientauglich ist. Je größer die Familie, desto mehr Möglichkeiten der Essensbeschaffung stehen zur Verfügung. Je mehr Kinder, desto mehr Krümel müssen beseitigt werden. Essen ist eines der elementarsten Grundbedürfnisse des Labradors, wobei er hier nicht wählerisch ist. Von Pommes bis Hasenbrote, er würde alles mit seinen Menschen teilen.
Schlabbradore sabbern nicht ein Bisschen. Sie sabbern wenn, ganz viel!
Außerdem beherrschen sie die Kunst, mit nur einem Liter Wasser im Napf die gesamte Napfumgebung zentimeterhoch unter Wasser zu setzen.
Gebrauch
Der Einsatz als Jagd-, Therapie- oder Rettungshund ist nur dann statthaft, wenn damit die Wartezeit zwischen den Fütterungszeiten verkürzt wird.